Bankenregulierung: Operative Ressourcen von Kreditinstituten stark durch Regulierungsthemen gebunden

Kleinere und mittlere Banken sind durch die durchschnittlichen Regulierungskosten vielfach höher belastet als große Institute. Am größten ist die Ressourcenbelastung vor allem im Meldewesen und Anlegerschutz. Die geschätzten Kosten für die Dokumentationen im Anlegerschutz sind bei sehr kleinen Banken sogar höher als der Rohertrag aus dem Wertpapierberatungsgeschäft. Ein großer Teil der Arbeitszeit des Vorstandes bei kleinen Banken entfällt auf regulatorische Themen. Das zeigt ein Gutachten im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken zur Auswirkung der Regulatorik auf mittelständische Banken. Demzufolge liegen die jährlichen Gesamtkosten nur für die zusätzlichen Dokumentationspflichten im Anlegerschutz bei rund 100 Millionen Euro.

Auswirkungen der Finanzmarktregulierung nicht vollständig untersucht
Das Gutachten verdeutlicht die starke Bindung der operativen Ressourcen durch die Regulierung. Dabei sollte eine der Prioritäten der mittelständisch orientierten Banken das Kundengeschäft sein, nicht Regulierungsfragen. Das Gutachten soll die Politik darauf aufmerksam machen, dass die Regulierung zur Stabilisierung des Finanzsystems sinnvoll war und ist, die Maßnahmen hinsichtlich Zielgenauigkeit und Zusammenwirkung aber nochmal betrachtet werden sollten. So sind die Auswirkungen der Finanzmarktregulierung noch immer nicht vollständig analysiert. Gesetzesvorhaben sollten generell auf ihre Auswirkungen auf die Struktur des Marktes geprüft werden, denn die relativ stärkere Belastung kleinerer Banken kann keine Absicht sein.

Gute Voraussetzungen für erfolgreichen Umgang mit künftigen Herausforderungen
Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Umgang mit künftigen Herausforderungen sind mit dem erfolgreichen genossenschaftlichen Geschäftsmodell, dem Kundenzuspruch und der Eigenkapitalausstattung gut. Auch mit den krisenhaften Rahmenbedingungen an den Märkten konnten in den sechs Jahren historisch gute Ergebnisse erzielt werden mit einer Steigerung der Eigenkapitalsubstand der Ortsbanken um 25 Milliarden Euro. Das ist eine harte Kernkapitalquote inklusive Reserven von 17,1 Prozent. Mit Phasen erhöhter Risiken oder reduzierter Erträge können die Banken gut leben, wie die Bankenaufsicht ja auch festgestellt hat.

(Quelle: https://www.bvr.de/Presse/Pressemitteilungen/BVR_Gutachten_zu_Regulierungsauswirkungen_Kleinere_und_mittlere_Banken_ueberproportional_belastet)

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