Digitalisierung: Junge Führungskräfte halten sie für unverzichtbar

Firmenchefs sind was neue Technologien angeht, deutlich investitionsbereiter als man aus ihrem persönlichen Verhältnis zur Digitalisierung schließen würde. Dabei würden männliche Führungskräfte eher mehr Geld für digitale Investitionen ausgeben als weibliche. Das zeigt eine Vergleichsstudie des digital intelligence Institute, die die Entwicklung der Digitalisierungsbereitschaft unterschieden nach Hierarchieebenen untersucht hat. Dafür wurden Firmenchefs, Fachbereichsverantwortliche und Teamleiter befragt.

Teamleiter halten Digitalisierung für unverzichtbar
Wie schon bei der ersten Studie sind die Teamverantwortlichen den digitalen Technologien gegenüber am offensten, das Topmanagement ist eher zurückhaltend. Nur 29 Prozent der Firmenchefs halten die Digitalisierung für unverzichtbar. Bei den Fachbereichsleitern ist es fast die Hälfte und bei dem Teamleitern 64 Prozent. In allen drei Gruppen ist allerdings die digitale Affinität gewachsen, sodass jeder Zweite in allen Gruppen die neue Technologie für unbedingt notwendig hält. Ein weiteres Drittel hält sie zumindest teilweise für nützlich und 17 Prozent stehen der Digitalisierung distanziert gegenüber. In 2011 waren es doppelt so viele.

Mehr weibliche Führungskräfte skeptisch hinsichtlich Digitalisierung als männliche
Beim Geschlechtervergleich gab es eine Veränderung gegenüber der ersten Studie in 2011. Während der Anteil der deutlichen Befürworter, die die neuen Technologien für unverzichtbar halten, bei den männlichen und weiblichen Führungskräften weiterhin auf einem ähnlichen Niveau ist, haben die Skeptiker bei den Männern sich deutlich stärker reduziert. Bei den Frauen sind 25 Prozent skeptisch, doppelt so viele wie bei den Männern.

Mit steigendem Alter wird Digitalisierung weniger als unverzichtbar angesehen
Der Altersgruppenvergleich ergibt noch deutlichere Unterschiede. Zwei Drittel der bis 30 Jahre alten Befragten halten digitale Technologien für unverzichtbar. Mit steigendem Alter sinkt dieser Anteil, bei den über 50-Jährigen sind es nur noch 35 Prozent. Der Entwicklungssprung gegenüber 2011 war bei dieser Gruppe relativ gesehen am größten.

Digitale Akzeptanz im Top-Management steht in keinem Zusammenhang mit der Investitionsbereitschaft
Überraschend ist, dass die digitale Akzeptanz des Top-Managements in keinem Zusammenhang mit der Investitionsbereitschaft steht. Nur 29 Prozent halten digitale Technologien für unverzichtbar, aber 40 Prozent sehen hier Investitionsnotwendigkeiten. In der ersten Studie in 2011 war die Abweichung ähnlich groß. Dabei sind die weiblichen Führungskräfte bei der Investitionsbereitschaft deutlich zurückhaltender als die männlichen und es gibt große Unterschiede im Altersvergleich. Bei den jüngsten Führungskräften stimmen 69 Prozent für ein intensives Investitionsengagement, bei den über 50-Jährigen sind es nur 39 Prozent.

Vereinheitlichte Digitalisierungskultur schaffen
Aktuell ist der Entwicklungsprozess der Digitalisierung noch sehr zäh und wenig anforderungsgerecht. Deshalb ist wichtig, sich mit der relativ ungleichmäßigen digitalen Mentalität der Führungskräfte zu befassen und eine uniforme Digitalisierungskultur zu schaffen. Das schließt insbesondere die Bereitschaft zu einer veränderten innerbetrieblichen Lernkultur ein, die sich da digitale Bewusstsein der Jüngeren gezielt zunutze macht.

(Quelle: PM digital intelligence institute)

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