Reindustrialisierung der USA: Deutschland profitiert am stärksten

Die deutsche Wirtschaft profitiert von der Reindustrialisierung der USA. Eine Modellrechnung für die Studie „Go West! Wie Unternehmen von der Reindustrialisierung der USA profitieren können“ von BAin & Company zeigt, dass die traditionell starke Stellung deutscher Industrieunternehmen in Branchen wie Maschinen- und Anlagebau dem Export in die USA in den nächsten Jahren besonders zugutekommt. Um Erfolg zu haben, müssen die Unternehmen sich schnell auf die Expansion vorbereiten.

Auszehrung von Deutschland hat sich nicht bewahrheitet
Der Wiederaufstieg der Industrie in den USA hängt von geringen Energiekosten, günstigen Löhnen, der wachsenden Bevölkerung, einer modernen Infrastruktur und umfassendem IT-Know-how ab. Durch die Erschließung neuer Energiereserven hat sich der Erdgas-Preis seit 2008 fast gedrittelt. Daher wurde bereits die Auszehrung des Industriestandortes Deutschland prophezeit, allerdings ist das Gegenteil der Fall. Deutschland profitiert wie kein anderes OECD-Land von der Reindustrialisierung der USA.

Export von Deutschland in USA steigt um 28 Prozent bis 2017
Die Reindustrialisierung der USA bietet exportorientierten Unternehmen riesige Chancen durch den Bedarf an Maschinen, Anlagen, Ingenieurleistungen, Software und Zulieferteile für den Aufbau und die Modernisierung der Produktionsstätten. Bis 2017 sollen die Importe der USA um 15 Prozent steigen. Durch die Exportstruktur kommt der Nachfrageschub gerade Deutschland zugute. Die Exporte in die USA werden bis 2017 um 28 Prozent wachsen. Damit werden die USA wesentlich zur Überwindung der aktuellen wirtschaftlichen Schwäche Europas beitragen.

Nachfrage nach Automatisierung schon seit 2013 gestiegen
Die höhere Importnachfrage kommt zuerst bei Branchen mit langen Vorlaufzeiten (z. B. Anlagenbau) an. Schon 2013 ist die Nachfrage nach deutscher Automatisierungstechnik um 43 Prozent gestiegen. Durch das günstige Erdgas gibt es eine zweite Nachfragewelle nach Gasturbinen und Chemieanlagen zur Weiterverarbeitung des Gases. Bereits 2013 verfünffachte sich der Auftragseingang bei Chemieanlagen auf rund eine Milliarde Euro.

Globaler Standortwettbewerb verlagert sich zu globalem Wettbewerb mit Vorteilen für USA
Der Aufbau einer konkurrenzfähigen Industrie in den USA resultiert in einem Paradigmenwechsel im globalen Standortwettbewerb, weg von der einseitigen Verlagerung von Produktionskapazitäten in Schwellen- und Niedriglohnländer zu einem globalen Wettbewerb mit Vorteilen für die USA. Die Direktinvestitionen in den USA wachsen bis 2017 um 50 Prozent. Deutschland und Großbritannien werden ihre Stellung bei der Verteilung ausländischer Direktinvestitionen halten können, andere Länder verlieren hingegen.

Deutschlands Unternehmen müssen Vorarbeit leisten
Der Erfolg in den USA stellt sich nicht von selbst ein, auf die deutschen Industrieunternehmen kommen erhebliche Vorleistungen zu, um von der Reindustrialisierung profitieren zu können. Es kommt vor allem auf vier Punkte an: Kapitallokation, Organisation, Vertrieb und Verwaltung. Im Grunde sind die Unternehmensorganisation auf das zu erwartende Wachstum vorzubereiten und die benötigten Ressourcen pünktlich bereitzustellen. Die Dimensionen und Besonderheiten des US-Marktes werden oft unterschätzt. Sich dort zu behaupten ist ein Kraftakt, der sich aber lohnt, da die USA in den nächsten Jahren ein unvergleichlich chancenreicher Markt sein werden.
(Quelle: http://www.bain.de/press/press-archive/reindustrialisierung-usa-deutschland-profitiert-wie-kein-zweites-oecd-land.aspx)

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