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Studie: Unternehmen aus Schwellenländern treten zunehmend in etablierte Märkte ein

Eine aktuelle Studie der Top-Managementberatung A.T. Kearney kommt zu dem Ergebnis, dass die Anzahl der Mehrheitsübernahmen aus Schwellenländern drastisch ansteigt, d.h. immer mehr Unternehmen aus etablierten Industrienationen werden von Käufern aus Schwellenländern wie China, Indien und Russland übernommen.
Trotz anhaltender Turbulenzen auf den weltweiten Finanzmärkten erreichten Unternehmensübernahmen im Jahr 2007 mit über 25.000 Transaktionen ein neues Rekordhoch. Die Anzahl von Übernahmen, bei denen Unternehmen aus Schwellenländern Wettbewerber aus etablierten Industrienationen aufkaufen, ist dabei in den letzen fünf Jahren jährlich mit durchschnittlich 26 Prozent am stärksten gewachsen. Im Gegensatz dazu stieg die Gesamtzahl der Akquisitionen in diesem Zeitraum weltweit um lediglich sechs Prozent. Vor diesem Hintergrund müssen sich die etablierten Unternehmen den neuen Herausforderungen am Markt stellen, dem Übernahmedruck aktiv begegnen und ihre Wettbewerbsposition nachhaltig sichern.

Starke Bewegung im Akquisitionsmarkt aus Schwellenländern
A.T. Kearney untersucht in der aktuellen Studie die globale Entwicklung von Mehrheitsübernahmen im Zeitraum von 2002 bis 2007. Transaktionen zwischen Unternehmen aus etablierten Ländern und aufstrebenden Schwellenländern haben sich besonders stark entwickelt und wachsen mit einer jährlichen Wachstumsrate von 19 Prozent weit über dem sechsprozentigen Durchschnitt der globalen Mehrheitsakquisitionen. Mit 26 Prozent wachsen Transaktionen von Unternehmen aus Schwellenländern in diesem Segment besonders rasant. Mehrheitsübernahmen innerhalb der etablierten bzw. aufstrebenden Märkte entwickelten sich dem gegenüber im selben Zeitraum mit einer jährlichen Wachstumsrate von 5 Prozent relativ verhalten.

Asiatische Schwellenländer an vorderster Front der Investoren
Indien führt die Gruppe der aufstrebenden Länder an. Verglichen mit dem Vorjahr (21 Prozent) steigerte Indien seine Aktivitäten auf 30 Prozent; gefolgt von Malaysia mit 14 Prozent und China mit 13 Prozent. In umgekehrter Betrachtung der Akquisitionsziele steht China als Zielland für Investoren aus etablierten Ländern unangefochten an erster Stelle. 2007 fanden dort 24 Prozent aller Übernahmen statt. Die Interessen der Investoren stimmen weltweit im Industrie-Vergleich der Übernahmeziele überein. Demnach stehen Rohstoffe (14%), Konsumgüter & Einzelhandel (12%) sowie Finanzinstitutionen (9%) im Fokus beider Investorgruppen.

Unterschiedliche Motive für Mehrheitsübernahmen von Unternehmen
Unternehmen aus etablierten Ländern verfolgen bei Mehrheitsübernahmen maßgeblich zwei Strategien: Kostensenkung und Ausschöpfung der Potentiale in stark wachsenden Märkten. Durch Akquisitionen nutzen sie den Zugang zu Niedrig-Lohn-Strukturen und positionieren sich dort gleichzeitig gegen die Wettbewerber.
Die Käufer aus Schwellenländern erstreben meistens den Zugang zu Technologien, Märkten und innovativen Produkten. Weiterhin versuchen sie mit kostengünstigeren Produkten neue Käuferschichten und größere Anteile auf den etablierten Märkten zu erreichen. Außerdem wird der Trend der steigenden Akquisitionen durch die Zunahme der Staatsfonds in Schwellenländern und deren wachsende Bereitschaft, vermehrt Anteile an Unternehmen zu erwerben, stark beeinflusst.

Strategien für Unternehmen aus etablierten Ländern
Der Innovationsvorsprung der etablierten Unternehmen schwindet beständig und erhöht entsprechend den Wettbewerbsdruck, denn die Schwellenländer gewinnen durch ihre rasante Akquisitionstätigkeit immer mehr Know-how.  
Noch ist der entscheidende Vorsprung im Wettbewerb für Unternehmen aus Westeueropa der Innovationsvorteil. Unternehmen aus etablierten Ländern müssen ihre Kernkompetenzen wie Technologieführerschaft, Produkt- und Prozessqualität wahren und durch Innovationen sichern. Das Engagement in aufstrebenden Ländern z.B. durch Übernahme aufkommender Wettbewerber zu forcieren kann dabei ein lohnender Schritt zur Sicherung der eigenen Wettbewerbsposition sein.

 

(Quelle: A.T. Kearney, Presseinformation vom 07.04.2008)

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