Zukaufende Unternehmen: Erfolg ist deutlich größer als bei organisch wachsenden Unternehmen

Bei mehr als der Hälfte aller Unternehmenskäufe wird Wert vernichtet. Allerdings zeigt der jährliche M&A-Report 2015 von The Boston Consulting Group, dass Unternehmen mit regelmäßigen Zukäufen deutlich größeren Erfolg haben als Unternehmen, die nur einmalig oder gar nicht zukaufen, weil ihr Wachstum in Umsatz und Gewinn deutlich größer ist.

Deutlich höherer Mehrwert für Aktionäre aktiver Käufer und Portfoliokäufer
Die Studie "From Buying Growth to Building Value" wurde der Mehrwert für Aktionäre (Total Shareholder Return, TSR) für rund 19.000 M&A-Unternehmen ermittelt. Der jährliche TSR wurde dabei für unterschiedliche Käufertypen im fünf-, zehn- und 25-Jahres-Zeitraum analysiert. Es wurden "Portfoliokäufer", die öfter als fünfmal in fünf Jahren andere Unternehmen kaufen, "Aktive Käufer", die zwei bis fünf Transaktionen in fünf Jahren haben, "Einmalkäufer", die eine Investition in fünf Jahren tätigen, und "Nichtkäufer" unterschieden. Der Mehrwert der Aktionäre von aktiven Käufern und Portfoliokäufern ist deutlich höher als bei Einmalkäufern oder organisch wachsenden Unternehmen.

Durchschnittlicher TSR bei Portfoliokäufern und aktiven Käufern höher
Der durchschnittliche TSR über 25 Jahre bei Portfoliokäufern und aktiven Käufern liegt bei 11,6 bzw. 8,8 Prozent. Der von Einmalkäufern und organisch wachsenden Unternehmen liegt im selben Zeitraum bei 3,5 bzw. 5,6 Prozent. Die Resultate bei Zeiträumen von fünf oder zehn Jahren sind ähnlich. Der Durchschnitt wird aber durch die Anzahl an Einmalkäufern nach unten gezogen. Bei einer typischen Transaktion beträgt der relative TSR vier Prozent ein Jahr nach Bekanntgabe der Transaktion. Aber nur bei 47 Prozent der Transaktionen ist der relative TSR überhaupt positiv. Der relative TSR von Einmalkäufern liegt bei zwei Prozent und eine Wertsteigerung für die Aktionäre generieren nur 43 Prozent. Dagegen beträgt der relative TSR von aktiven Käufern und Portfoliokäufern sechs und acht Prozent, eine positive Wertschaffung für die Aktionäre generieren mehr als 50 Prozent.

Höheres Umsatzwachstum überkompensiert Margenverwässerung
Zur Rechtfertigung einer Übernahmeprämie sind Synergien nötig. Der Studie zufolge sinkt die EBITDA-Marge des Käufers allerdings innerhalb von zwei Jahren um etwa einen Prozentpunkt - trotz Synergien. Allerdings greift diese Betrachtung zu kurz. Der TSR von Serienkäufern mit mehr als fünf Transaktionen pro Fünfjahreszeitraum ist fast dreimal so hoch wie der nicht kaufender Unternehmen, weil die Margenverwässerung durch das höhere Umsatzwachstum überkompensiert wird.

Erfolg einer Akquisition erst durch gezielte und effektive Integration
Eine Akquisition wird erst durch gezielte und effektive Integration ein Erfolg. Vor Abschluss einer Transaktion werden durchschnittlich 20 Kandidaten durch die Käufer geprüft, was aber allein keine Erfolgsgarantie ist, da Zukäufe in den meisten Firmen selten sind. Nur selten gibt es Erfahrungswerte zur Integration eines gekauften Unternehmens, weshalb eine Integration von Zukäufen eine sehr schwierige Herausforderung für die Top-Entscheider ist. Unerfahrenen Managementeams fehlt es oft an Vorbereitung und sie unterschätzen die Herausforderung. Nur durch die Implementierung systematischer und rigoroser Managementprozesse lassen sich Kosten kontrollieren und Synergien heben.

(Quelle: http://www.bcg.de/media/PressReleaseDetails.aspx?id=tcm:89-198703)

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